Hannes Birnbacher, Windhagen/Ww.

19.08.2008

Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

Die Computerei ist schon fehleranfällig genug, mit ihren Viren, den Anforderung an die korrekte Bedienung der Software, der Notwendigkeit ständiger Datensicherung.
Hinzu kommt noch der Datenverlust bei Stromausfall und übrigens die Gefahr von Überspannung aus dem Stromnetz z.B. bei Gewitter. Aber wenigstens dagegen kann man etwas tun: eine sogenannte USV wird zwischen Steckdose und Computer geschaltet, schirmt diesen dabei auch gleich gegen gemäßigte Überspannungen ab und arbeitet einige Minuten weiter, wenn der Strom ausfällt. Durch das laute Signal aufmerksam gemacht, kann der Anwender erst einmal alles abspeichern. Ab einer gewissen Qualitätsklasse kann sogar die USV und zugehörige Software das geordnete Herunterfahren übernehmen.

Doch wer nach ein paar Jahren mal probehalber den Stecker zieht, wird sein blaues Wunder erleben: keinen Moment hält die USV ohne Strom von der Steckdose mehr durch. Sie enthält eine oder mehrere Bleibatterien und deren Lebensdauer ist begrenzt. Doch keine Angst, auch der Laie kann und darf die Bleibatterien auswechseln, bei ACP eine Sache von zwei Schrauben und vier Steckverbindungen.

Als Qualitätsfabrikat haben sich u.a. die Geräte der Firma APC eingeführt. Für einen bis zwei Heim-PC und etwas Zusatzgeräte empfehlen sich z.B. die Typen APC Back-UPS 500 oder das ältere Modell Smart-UPS 700. Sie enthalten eine oder zwei Batterien von 12 Volt, 7 Amperestunden in der Größe 150 mm lang, ca. 106 mm hoch und 65 mm breit mit Faston-Steckern 6.5 Millimeter. Ein Akkusatz für die UPS 700 mit zwei Batterien heisst bei APC RBC7. Ein Akkusatz für die UPS500 (die beileibe nicht 5/7 so leistungsfähig ist wie die 700er, sondern mit 350 Watt nur die Hälfte hat), hat nur 1 Batterie und heisst dort RBC2.
Da die Batterien regelmäßig ausgetauscht werden müssen, sind sie der eigentliche Kostenfaktor beim USV-Betrieb und man sollte kein größeres USV-Modell als nötig wählen, selbst wenn der Preisunterschied zu einem leistungsfähigeren Modell in der Anschaffung verlockend gering ist. Bei den vorgenannten Modellen braucht das größere in Abständen von einigen Jahren zwei Ersatzbatterien statt einer, während das kleinere zur Absicherung eines einzigen Arbeitsplatz-PC doch voll ausreicht.

Ich habe mit markenlosen Batterien einmal eine schlechte Erfahrung gemacht. Sie leben, auch nach Berichten anderer Leute, vielleicht nur ein Jahr und kosten doch mindestens die Hälfte der guten Fabrikate, die drei bis fünf Jahre Lebensdauer haben. Als Qualitätsfabrikate sind mir Yuasa und Panasonic bekannt. 

Diese Batterien können in eher kurzlebige (3-5 Jahre Lebensdauer) und eher langlebige eingeteilt werden. Die Lebensdauer hängt u.a. von den Ladezyklen und der Umgebungstemperatur ab. Für eine langlebige Panasonic Batterie UP-PW1245P wird eine Lebensdauer von 10 Jahren für 20 Grad Celsius angegeben, für 30 Grad kann man noch 5-6 Jahre ablesen. Es wird gesagt, eine Entladung bei abgezogenem Stecker bis zum Abschalten durch das Gerät wenigstens einmal im Jahr sei der Lebensdauer förderlich. Man wird diesen Test sowieso jährlich machen wollen.

Kurzlebige Batterien heissen in dieser Größe von Yuasa NP7-12 und NP7-12L. Wofür das "L" steht, weiß ich nicht. Ich vermute, daß dies die mit den 6.5 mm Faston Steckern anstatt 4.35 mm Faston Steckern sind.
Die langlebigen enthalten die Buchstabenfolge RE, in unserer Größe z.B. RE7-12, REW-7-12, RE7-12L oder RE45-12 bzw. RE45-12L. Für sie wird eine Lebensdauer von 6-9 Jahren angegeben. Sie kosten ca. 50 Prozent mehr als die kurzlebigen (typischerweise 35 statt 24 Euro). Das "W" steht für Hochstromausführung; diese habe ich ca. 13 Prozent teurer gesehen als die Version ohne "W". Was der Unterschied zwischen den Typen, die 7-12 enthalten, und 45-12 ist, weiß ich nicht. 

Als langlebige Typen von Panasonic in dieser Größe werden angegeben: UP-RW1245P1, als Zehnjahresakku (Angabe stammt von einem Händler, mit Vorsicht zu genießen) LC-P127R2PG (mit 4.65 mm Faston Stecker - bei den 6.5 mm Steckern ist wohl noch eine "1" an die Typenbezeichnung angehängt) oder PD. Andere Händler verkaufen die R...Typenreihe als 5-Jahresakkus und bezeichnen die Typenreihe LC-XD als Zehnjahresakku. Die einzige exakte Angabe auf einem Panasonic Typenblatt liegt mir für die Type UP-PW1245P mit 10 Jahren Lebensdauer bei 20 Grad Umgebungstemperatur  vor, die anderen dubiosen Angebote sollte man wohl meiden, wenn man keinen Vertrieb findet, der so seriös ist, daß er das exakte Datenblatt mit vorlegt.

Manchmal trifft man bei kleinen USV die folgende Größe von Batterien an: Höhe 106mm mit Stecker, Länge 90mm, Breite 70 mm, 12 Volt, 4 oder 4.5 Amperestunden. Bei Yuasa heisst ihre kurzlebige Ausführung NP4-12, oder NPH5-12, die langlebige RE(W)28-12(L).


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