Hannes Birnbacher, Windhagen/Ww.

Karate

Links: Budo-Studienkreis (auf "Links" klicken). Kampfsport bietet für jede Altersklasse etwas. Hier kann man "seinen" Verein finden.


Tipps für Anfänger:

  • Keine Angst vor Kampfsport. Es wird Monate dauern, bis Dir erlaubt wird, ein paar Minuten pro Trainingseinheit mit einem Partner zu üben, und Schläge dürfen immer nur markiert werden. Der Rest ist Konditionstraining, wertvolle Beweglichkeitsübungen und Technik. Schmerzhafte und verletzungsträchtige Übungen wie den Wurf beim Judo gibt es nicht.
  • Suche Dir einen Verein, der groß genug ist, um für Anfänger, Jugendliche, Senioren und Fortgeschrittene unterschiedliche Kurse durchzuführen, sonst findest Du Dich vielleicht bald überfordert oder hast auch Schwierigkeiten, einen Trainingspartner Deiner Körpergröße oder Leistungskraft zu finden.
  • Wenn Du einen Anfängerkurs wahr genommen hast, bitte darum, eine Probestunde am eigentlichen Training teilnehmen zu dürfen, bevor Du eine Mitgliedschaft unterschreibst. Die Anfängerlehrgänge sind nicht darauf berechnet, untrainierte Neulinge von einem Vereinsbeitritt abzuschrecken. Hinterher musst Du Dich in einem anderen, fortgeschritteneren Kreis bewähren, übst unter einem höherstehenden Trainer und musst doppelt so viel, d.h. mindestens zwei Abende pro Woche, trainieren, und man erwartet von Dir turnusmäßige Teilnahme an Prüfungen und evtl. Lehrgängen.
  • Je nach Ehrgeiz wähle einen Verein, in dem man den sportlichen Aspekt locker sieht. Lasse Dich nicht durch die verbindliche Art Deines Trainers täuschen. Karate ist eine Philosophie, nicht nur eine Sportart. Selbstbeherrschung und eine dienende Lebenshaltung sind ihre Eckpunkte, die den Umgang miteinander bestimmen. Dennoch wird derselbe Mann, der Dir verspricht, dass auch Du als Anfänger ungeachtet Deiner Voraussetzungen diese Sportart erlernen kannst, Dich möglicherweise unerbittlich aus dem Training weisen, weil Du unter dem Sportanzug ein farbiges T-Shirt trägst oder Dich nicht an eine Übung herantraust.
  • Ein gut organisierter Verein hat eine Aushangtafel oder ein Schwarzes Brett mit u.a. den Trainingszeiten und lässt Dich die Satzung einsehen, bevor Du unterschreiben musst, dass Du sie anerkennst. In einem sehr guten Verein setzt sich auch einmal der Anfängerkurs im Kreis und jeder stellt sich kurz vor, oder es gibt ein Angebot, sich ausserhalb des Trainings kennen zu lernen. Hat man gar einen Übungsraum mit Spiegeln und einen Betreuer für die Anfänger, solltest Du zuschlagen (bitte nicht wörtlich nehmen).
  • Bücher: Kampfkunst kann man nicht aus Büchern lernen, da es an einer Beschreibungssprache für Bewegungen fehlt. Dennoch braucht man natürlich Unterlagen. Man lade sich z.B. die Prüfungsordnung herunter. Sie enthält sogar die Erklärung und Aussprache einer Anzahl Fachausdrücke.
    Über die Philosophie des Karate gibt "Karate-do, mein Weg" von Altmeister Gichin Funakoshi Auskunft.
    Das Standardwerk (auch für Prüfer vorgeschrieben) ist "Karate-do" von M. Nakayama. Ich habe es aus dem Budo-Verlag.
    Sehr empfehlenswert ist auch die Buchreihe der Budo-Bibliothek "Karateperfekt" des Falken-Verlag, ebenfalls von Nakayama. Der erste Band dieser Reihe enthält dieselben Themen wie das vorerwähnte Standardwerk. Diesen Band oder das vorgenannte Buch wäre als erste Anschaffung zu empfehlen.
    Die wichtigsten Kata's für die Unterstufe habe ich vortrefflich und ausreichend erklärt bekommen in "Karate By Pictures, An Introduction to Kata", von Wolf-Dieter Wichmann. Sicher findet man aktuelle Literatur dieses Autors auch von deutschen Verlagen.
    Sehr populär sind die Bücher von Albrecht Pflüger aus dem Falken-Verlag, z.B. "Karate 1" oder "25 Shotokan Katas". Ich konnte als totaler Anfänger mit diesen Büchern zunächst nichts anfangen. Sie verweisen auf Fachausdrücke, die in dem Buch nicht erklärt sind (und haben natürlich auch keinen Index), lassen Dinge aus (z.B. bleibt häufig die so wichtige Fußstellung in den Katas unerwähnt, da sie sich eigentlich von selber ergibt - aber nicht für den Neuling, der eine Kata anhand des Buches nacharbeiten will), arbeiten mit Querverweisen "weiter wie in XY-Kata Nr. 13 bis 16", sodaß das kontinuierliche Durchspielen anhand der Beschreibung nicht möglich ist, weil man zu einem anderen Kapitel blättern muß, und sind wohl eher für Übungsleiter als für Laien gedacht. Die gründliche Beschreibung der Grundschul-Techniken kann man allerdings bei Pflüger leichter durcharbeiten als in "Karate-do" von Nakayama, da Pflüger die Grundtechniken in einer Auswahl bringt und ausführlich erklärt, die man sich bei Nakayama aus einem viel umfangreicheren Werk herauspicken muß.
    Fast ohne Worte kommt das Buch "Shotokan-Kata bis zum Schwarzgurt" von Flore Tartaglia aus. Dafür arbeitet es mit sehr präzisen Zeichnungen jeder einzelnen Phase, gibt eindeutig zuordenbar die Fußstellung an und ist unter allen Büchern das einzige, aus dem der Anfänger herauslesen kann, ob eine 45-Grad-Drehung oder eine 135-Grad-Drehung, 90 oder 270 Grad vorgeschrieben ist und in welcher Richtung; Pflüger begnügt sich da mit Hinweisen wie "dasselbe in die andere Richtung" oder "jetzt 90-Grad-Wendung auf dem rechten Bein", womit er beispielsweise eine volle Dreivierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn meinte. Mangels textlicher Beschreibung kann man "Shotokan-Kata bis zum Schwarzgurt" nicht eben mal in der Hand halten oder beim Üben daneben liegen haben; es ist aber unentbehrlich zum Studium unbekannter oder im Training nicht verstandener Partien.

Da gute Sportgeschäfte hier herum dünn gesät sind, habe ich mir einen Karate-Anzug und Gürtel schnell, preiswert und in guter Qualität schicken lassen von www.budo99.de

 

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Stand: 14.09.2002